Am 23. Oktober besuchte unsere Klasse 10b gemeinsam mit unserem Lehrer Herrn Åkerman die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Während der Führung erhielten wir einen tiefen Einblick in die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers und in das Leid der Menschen, die dort während der Zeit des Nationalsozialismus gefangen waren. Die Führung wurde von dem Co-Lehrer Herr Thomas Kohler geleitet, der uns anschaulich erklärte, was wir sahen und wie das Lager damals aufgebaut war.
Zu Beginn zeigte uns Herr Kohler die SS-Kommandantur und erklärte, welche Funktionen die Gebäude früher hatten. Anhand eines Bauplans erhielten wir einen Überblick über den gesamten Lageraufbau. Er erzählte uns die Geschichte des KZ Flossenbürg und ordnete es in das große System der nationalsozialistischen Konzentrationslager ein. Gleich zu Beginn sahen wir eine große Karte, auf der alle Konzentrationslager und Außenlager eingezeichnet waren.
Es beeindruckte uns sehr, dass es rund 3.000 solcher Lager gab, in denen insgesamt etwa sechs Millionen jüdische Menschen sowie viele andere Häftlinge ermordet wurden. In Flossenbürg selbst waren rund 84.000 Männer und 16.000 Frauen inhaftiert. Danach gingen wir über das ehemalige Arbeitsgelände in Richtung Museum. Dort erklärte uns Herr Kohler viele Geschichten über das Leben der Häftlinge. Besonders beeindruckend fand ich die Ausstellung mit alten Briefen, persönlichen Gegenständen und Fotos. In einem Raum hingen Familienbilder der Opfer, und in Büchern konnte man ihre Biografien lesen.

Es war bewegend zu sehen, dass die Gefangenen aus ganz verschiedenen Ländern kamen – nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Polen, Griechenland, Kroatien oder der Slowakei. Ein sehr bedrückender Moment war der Besuch der Räume mit den Duschen und Toiletten. Es war kaum vorstellbar, wie schwer und entwürdigend das Leben dort für die Menschen gewesen sein muss. Zum Schluss gingen wir zum „Tal des Todes“, der Gedenkanlage am Ende des Rundgangs. Dort wurde mir richtig bewusst, wie schrecklich die Zeit im Lager gewesen sein muss. Ich war traurig und nachdenklich, aber auch dankbar, dass wir heute in Freiheit leben und so etwas nicht mehr passieren darf.
Der Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg war eine sehr eindrucksvolle und bewegende Erfahrung. Die Führung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und das Gedenken an die Opfer lebendig zu halten. Auch wenn es schwer war, all diese Eindrücke zu verarbeiten, bin ich froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Sie hat mir deutlich gemacht, wie wertvoll Frieden, Freiheit und Menschlichkeit sind.