Wochenplanstunde: Inklusion

Wenn du immer versuchst normal zu sein, wirst du nie erfahren wie besonders du sein kannst.
(Maya Angelou)

Alle fünften Ganztagesklassen haben ein Mal in der Woche eine lesefördernde Unterrichtsstunde zur Kommunikation, Werterziehung und Inklusion. Schüler und Lehrer sind hier gleichrangige Kommunikationspartner. Das Gespräch und die Fragen zwischen allen Partnern ist Ziel und Weg des  Kurses. Jeder Kommunikationspartner bekommt Redezeit und alle Gedanken aller Anwesenden werden in Gesprächen einbezogen und aufgegriffen.

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Inklusionskurs

„Bunt ist meine Lieblingsfarbe.“
(Walter Gropius)

Die Partnerklassen machen unsere Schulfamilie bunter. Alle beteiligten SchülerInnen und LehrerInnen profitieren und lernen von dieser Vielfältigkeit.

Im Inklusionskurs nehmen wir uns Zeit um RealschülerInnen, die keine Partnerklasse besuchen stärker an dieser Bereicherung teilhaben zu lassen. Spielerisch und forschend entdecken die Kinder warum es wichtig und sinnvoll ist über den Tellerrand seiner eigenen Welt hinauszuschauen.

Der Kurs verbildlicht am Beispiel der Inklusion, dass Vorurteile aus Unsicherheit und Ängsten vor etwas Fremden entstehen. Gemeinsam lernen die Schüler hier Unbekanntes kennen und schätzen. Miteinander, weil der Mensch als soziales Wesen am besten mit und an einem anderen Menschen lernt.

Der Kurs wird von einem Lehrer-Erzieher Tandem geleitet, die von Austausch miteinander und mit den SchülerInnen gleichermaßen profitieren.

»Die Fähigkeit zum sozialen Handeln kann ich nur durch soziales Handeln gewinnen. Das ist, so paradox es klingen mag, wie ein Tanz auf einem Seil, das während des Tanzens von Lehrern und Schülern geknüpft wird«

(Jakob Muth)

Gewaltfreie Kommunikation

Mimulus

Theater Mimulus

Ein besonderer Höhepunkt für alle fünften Klassen ist der Besuch des  Theaters Mimulus. Dort sehen die Kinder ein Theaterstück, das von  Menschen mit Behinderung in den Moritz Werkstätten der Lebenshilfe aufgeführt wird. Wir haben bisher Michel und die Zeit und den Gedankensammler besucht.

Ein besonderer Ausflug

Dieser Ausflug ist stets ein sehr schöner und wichtiger Moment: Die SchülerInnen erleben die Atmosphäre ein kunstvollen Theaterstücks und kommen gleichzeitig auf wunderbar natürliche Art und Weise in direkten Kontakt mit den Schauspielern.

Gespräch mit den Schauspielern

Nach dem Stück können die Schüler Fragen stellen und mit den Schauspielern ins Gespräch kommen. So entdecken die Schüler, dass sich die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung sich nicht von der eines Jeden unterscheidet. „Ich fand es schön mit Menschen mit Behinderung zu reden,erzählt Umut. Nach angeregten Gesprächen über Hobbies und Musikgeschmack stellt Alex fest: „Viele sind genau gleich wie wir.“

Zuschauer und Akteure: Gemeinsam auf der Bühne

„Am besten hat mir gefallen, dass wir selber auf die Bühne gehen durften“ berichtet Christo von den theaterpädagogischen Übungen im Anschluss an das Stück. Mit Schwarzlicht und Requisiten dürfen die Schüler auf der Bühne mit den Schauspielern einen Tanz und einige Pantomime Übungen machen. In dieser ungezwungenen Atmosphäre wird viel miteinander gelacht und es gibt keinerlei Berührungsängste.

Einblick in das Leben und Arbeiten

So professionell das Theaterstück auch ist, alle Schauspieler haben noch einen anderen Beruf. In einem Rundgang durch die Werkstätten können sich die Schüler die Aufenthaltsräume und die verschiedenen Werkstätten vor Ort ansehen und die Arbeitswelt von Erwachsenen Menschen mit Behinderung kennen lernen.

Jeder ist anders

Behindert zu sein heißt lediglich „anders sein“.

„Ich finde das Thema sehr interessant und weiß nun auch, wie man Menschen mit Behinderung behandelt“ erzählt  Jade über ihre Eindrücke. Laila ergänzt: „Das Schönste für mich war, dass die Leute sich nicht schüchtern gefühlt haben, sondern offen waren.“

Das ehrliche Interesse und die offen Fragen der Schüler hat auch die begleitenden Lehrkräfte begeistert. Die Gespräche mit den Kindern über das Thema Behinderung und das gemeinsame Nachdenken über das Thema des Theaterstückes im Vorfeld und danach sind eine schöne Gelegenheit einander besser und anders kennen zu lernen.

eine Geschichte von Monika Feth frei bearbeitet und in Szene gesetzt:

Herr Blum lebt alleine am Rande einer kleinen Stadt. Häufig sieht man ihn mit seinem Trolley durch die Straßen laufen, inne halten, lauschen und schließlich weitergehen. „Der ist seltsam…“ tuscheln die Leute. Aber sie haben sich an ihn gewöhnt. Er gehört dazu – ein Sonderling.

Welches Geheimnis hütet er?

In dieser Geschichte mischt sich kluger Lebensernst mit wunderbarem Humor.Die Botschaft: Sei behutsam mit Deinen Gedanken und denen anderer Menschen. Sie sind wertvoll in ihrer Unterschiedlichkeit. Wertvoll wie die Phantasie selbst.

(Text: Hompage Theater Mimulus)

„Zu fragen bin ich da, nicht zu antworten.“ (Henrik Ibsen)

Gemeinsam fragende Gedanken sammeln: Open your mind

Durch unseren Inklusionskurs möchten wir den Geist der Schüler für Neues und Anderes öffnen. Der Gedankensammler ist eine bereichernde Erweiterung der Gedankensammlungen im Inklusionskurs. Ziel des Kurses ist die Kinder zum Denken und vor allem zum Fragen und Hinterfragen anzuregen.

Dabei lernen sie auch, dass wir nicht jede Frage beantworten können, es aber durchaus sinngebend und bereichernd ist auch Fragen und Gedanken zu sammeln für die es keine exakte Lösung gibt. Was genau eine Behinderung ist und wie sich Behinderung anfühlt lässt sich vor allem phänomenologisch klären. Also eben nicht klären sondern beschreiben, eine tatsächliche Erkenntnis gibt es nicht.

Aber es gibt die Möglichkeit, sich durch Gedankensammlungen, Vorstellungskraft und Empathie in andere besser hineinzudenken. Offene Fragen bieten Gedankenanstöße für die Schüler, die so lernen sollen, nie aufzuhören zu fragen.

Was ist Zeit?

Unter dem Titel „Michel und die Zeit“ beleuchtet Mimulus das Phänomen Zeit.

Ist Zeit einfach so da? Und wie sieht sie eigentlich aus, die Zeit?
Was hat es auf sich mit diesem Phänomen?

Im Theaterstück ist es Michel, der versucht, Antworten zu finden auf Fragen wie:
Warum kann Zeit Wunden heilen? Kann man Zeit gewinnen oder verlieren? Kann Zeit Geld sein?
Eine vergnügliche und nachdenkliche, aber ganz sicher entschleunigte Betrachtung zum Thema Zeit.
(Text: Hompage Theater Mimulus)

Zeit ist wertvoll

Das Stück Michel und die Zeit ist bildhafte und philosophische Inspiration zum Thema Zeit, das die Schüler begeistert und  zum Nachdenken angeregt. Der Einsatz von Schwarzlicht, Bühnennebel und Schattenspiel verleiht dem abstrakten Thema Lebendigkeit und fasziniert die Schüler durch die eindrucksvollen Bilder. „Ich wusste nicht, dass Menschen mit Behinderung so viel Talent haben“ staunt Kosta über die Leistung der Schauspieler.

Augenblicke

Das große Thema Zeit haben die Schüler im Kunst und Inklusionskurs künstlerisch vor- und weiter ver- und bearbeitet. In Texten, Gemälden und auch bei heiteren Stunden an unserer Sonnenuhr.